„Moin“, würde wohl von jedem Schüler des oben genannten Leistungskurses, als das meistgehörte Wort der letzten Woche gekrönt werden, falls wir die Aufgabe dazu bekämen solche Preise zu Ernennen. Stattdessen stresste unseren LK vorerst einzigallein die Sorge, dass die Snacks, die für die ganze Fahrt gedacht waren, schon auf der ca. fünfstündigen Hinfahrt am Mittwoch, den 25. Januar verputzt werden könnten. Nebensächliche negative Gedanken wie ein Bahn Ausfall oder eine drastische Verspätung blieben erstaunlicher Weise aus, denn die nun ziemlich verlässliche Bahn, führte uns Problemlos zu unserer angepeilten Destination Wilhelmshaven. Wo wir uns intensiv mit der Wattenmeer Forschung, den Jadebusen als besondere ökologische Randzone und dem Aufeinanderstoß zwischen Wirtschaft und Ökologie beschäftigen würden, da alle Themen, neben den elementaren Gründen wie unsere unsichere Zukunft verbunden mit dem Klimawandel wichtig sind, da sie Teilbereiche für unser nächstes Unterrichtsthema Ökologie darstellen. Um das Gefühl beizubehalten zu Wilhelmshaven dazugehören zu würden und der Natur verbunden zu sein, schliefen wir in der einzigen und zudem ungewöhnlichen Jugendherberge im Ort. Dabei handelt es sich um ein schwimmendes Boot namens Arcona, welches unseren Kurs, als ersten und großen Gruppen Besuch nach der Renovierung betiteln darf. Der Inhaber des schicken Hostels führte uns lieblich herum und erklärte über unser Staunen und Raunen hinweg die Geschichte der Arcona und die Reglungen im Hause. Nach der Privatführung und einer kleinen Auspack- sowie auch Zimmerbeziehpause, ließen wir den Tag mit einer Suche nach Essen und Erkundung der Nordseepassage ausklingen, wo verwundernder Weise festgestellt worden ist, dass die Hafenstadt deutlich ruhiger als die unsere ist. Den ersten Abend der Exkursion verbrachte so gut wie jeder in schon erahnten Kleingruppen, sei es, um zu Musik zu entspannen, einfach mal zu quatschen oder Gesellschaftsspiele miteinander zu spielen, weswegen der große Gemeinschaftsraum des Bootes vorerst so menschenleer war, wie die Innenstadt Wilhelmshavens nach 17 Uhr. Das Ganze sah nach dem Frühstück am Bord auf den Weg zum Institut für Chemie und Biologie des Meeres schon deutlich anders aus, denn da unsere Unterkunft recht zentral lag, konnten wir ohne Bemühungen überall zu Fuß hingehen und trafen dabei, auf die vermeidlich einzigen Einwohner Stadt. Im ICBM selbst lernten wir neue Fachleute kennen, die uns näherbrachten, wie solch eine wissenschaftliche Arbeit wie die Forschung des Wattmeeres ablaufen würde, was uns wiederrum bewusst machte, dass egal wie unterschiedlich Fachrichtungen auf den ersten Blick vielleicht sein mögen, sie womöglich doch mehr ineinander gestrickt sind als vorher erahnt. Diese und weitere außergewöhnliche Erkenntnisse wie die perfekt und genetisch zeitlich abgestimmte Paarung der Korrale bis hin zu dem Regensimulationskonstrukt, um die haarbreite Meeresoberfläche des Wattmeeres unter verschiedenen Bedingungen zu analysieren, zu verdauen, genossen wir einen Ostfriesischen Tee ganz nach Tradition, bis es schon zum nächsten Programmpunkt ging. Denn der Donnerstag verbarg unserem Kurs zusätzlich einen Termin im Küstenmuseum des Wilhelmshavens in dem neben der Interessanten Aufteilung, in die grundsätzlichen Geschichte der Stadt und echten Fundstücken aus der damaligen Zeit, uns die Playmobil Sonderausstellung im Oberen Stockwerk positiv überrascht hat. Womöglich war dieser Berührungspunkt zur Kindheit auch der Grund, warum Mitschüler sich ein Puzzle mit 1000 Teilen zugelegt haben, um in einem vierer Projekt daran im Gemeinschaftsraum zu arbeiten. Das sorgte für Aufmerksamkeit und ließ mehrere Kleingruppen dazu stoßen um ob aus Nostalgie oder Interesse mitzuhelfen. Dabei entstanden interessante Gespräche, die unseren Kurs die einzelnen Individuen nochmals neu kennenlernen lassen, durfte. Der letzte volle Tag der Reise begann mit einem Besuch des UNESCO Weltnaturerbe Wattenmeer Besucherzentrums, wo wir tiefere Einblicke in die Ökologie und die damit kollidierende Wirtschaft erhaschen durften, sowie Lebewesen des Wattmeters aus nächster Nähe, Mittels Mikroskope, beobachten konnten. Im Großen und Ganzen haben wir aus unserer Bildungsreise das Beste gemacht. Egal ob die Tür eines Zimmers „sandet“ wie es ein Mitschüler so schön erwähnte oder die Türen der Gemeinschaftsduschen nicht abschließbar waren haben wir immer Spaß gehabt und Mängel der Reise weggelacht. Sei es ein paar Minütchen vor der Duschtür „Wache“ zu stehen, damit der Zimmer Genosse sich schnell ungestört abduschen konnte oder extra einen viel zu frühen Wecker zu stellen, um vor all den anderen duschen gehen zu können. Man musste lediglich aufpassen, dass das dann nicht alle taten und am Ende kam man doch auf eine wichtige Sache zurück. Eine Absprache wer wann gehen kann… oder viel eherKommunikation. Denn aus solchen Situationen lernen wir das Kommunikation ein wichtiger Bestandteil unseres Lebens widerspiegelt, in dem Sinne hatten wir auch am Freitagabend den kleinen Nebenauftrag kurz Referate zu dem Thema LNG-Terminals vs. Umwelt zu halten und uns gegenseitig verschiedene Aspekte vorzustellen. Was dazu führte, dass wir verstanden, dass eine multiperspektivische Einsicht auf eine Situation eine Emese Bedeutung hat. Das verhilft uns zwar kritisch mit Projekten, Situation sowie auch Diskussionsgegenständen umzugehen, trotzdem können wir immer noch nicht ganz nachvollziehen, wie eine recht belebte Stadt sich nach 17 Uhr zu einer Geisterstadt entwickeln kann. Vielleicht wird das auch immer ein Geheimnis bleiben.....
Leonie Minoska (Q1)